«Ich habe Stress.» Diesen Satz hört man von Asylsuchenden regelmässig, auch von unbegleiteten Minderjährigen. Der Stress steht einerseits in Verbindung mit einem ungewissen Ausgang des Asylverfahrens und der neuen, fremden Heimat in der Schweiz. Andererseits können Stress, Schlaflosigkeit oder fehlende Konzentrationsfähigkeit Folgen von schwer belastenden Erfahrungen oder einer Traumafolgestörung sein. Gemäss Schätzungen leiden 40-60% aller Asylsuchenden an einer Traumafolgestörung oder anderen psychischen Problemen.

An der Interkantonalen Fachtagung «Psychische Gesundheit von MNA – Trauma und Traumafolgestörungen», die am 22. September 2022 im Volkshaus Zürich stattfand, wurde die Frage der psychischen Gesundheit von MNA und ehemaligen MNA durch verschiedene fachliche Inputs behandelt, die im Rahmen von Workshops vertieft wurden. Konkret ging es darum, wie Fachpersonen Anzeichen auf eine Traumafolgestörung oder andere psychische Probleme bei MNA erkennen können, wie psychisch belastete Kinder und Jugendliche im Alltag unterstützt werden können und welche Interventionsmöglichkeiten es gibt.

Was wir, der Internationale Sozialdienst Schweiz, besonders von der Fachtagung mitnehmen, ist das Folgende:

• MNA haben unglaublich viele Ressourcen, tragen Hoffnung in sich und bringen viel Lebenskraft mit sich mit. Dies soll wertgeschätzt werden. Auch können Fachpersonen und MNA gegenseitig voneinander lernen.

• Es ist wichtig, einen persönlichen Bezug zu den MNA zu schaffen und ihnen ehrliches Interesse entgegenzubringen.

• Interkulturelles Bewusstsein und Sensibilität sind für die Arbeit mit MNA von grosser Bedeutung.

• Es geht darum, niederschwellige und präventive Angebote zu entwickeln und zu fördern.

Weitere Punkte entnehmen Sie bitte unserem Protokoll.

Das Programm kann hier eingesehen werden.

An dieser Stelle auch nochmals herzlichen Dank an die Tagungsteilnehmenden, Referierenden und Workshop-Leitenden. Das Interesse und grosse Engagement haben uns riesig gefreut.

Bis zum nächsten Jahr!